AMH:
Das Anti-Müller-Hormon

AMH gilt derzeit als sicherster Marker für die verbleibende Eizellenreserve einer Frau. Der AMH-Wert liefert somit wertvolle Informationen über die weitere Fruchtbarkeitsentwicklung einer jeden Frau. Wird dieser Wert professionell interpretiert, können der Zeithorizont auf eine natürliche Schwangerschaft und die Erfolgsaussichten im Falle einer künstlichen Befruchtung (IVF) abgeschätzt werden.

Wir empfehlen Frauen ab 25, die irgendwann in Zukunft schwanger werden möchten, zur besseren Planung die Bestimmung ihres AMH-Werts.

Wie fruchtbar bin ich und wie lange kann ich noch Kinder bekommen?

Was man aus dem AMH-Wert ableiten kann – und welche Voraussetzungen es dazu braucht

Während des frühen Embryonalstadiums ist das Anti-Müller-Hormon (AMH) für die Festlegung des Geschlechts zuständig. Doch auch im späteren Verlauf des Lebens einer geschlechtsreifen Frau spielt es eine wichtige Rolle. Hier gilt das Hormon derzeit nämlich als sicherster Marker für die verbleibende Eizellreserve und liefert somit wertvolle Informationen darüber, wie sich die Fruchtbarkeit einer Frau kontinuierlich entwickelt. Bei einer medizinische Bewertung gibt der AMH-Wert sowohl Aufschluss über die Möglichkeit auf eine natürlich eintretende Schwangerschaft als auch über die Erfolgsaussichten bei einer künstlichen Befruchtung. Grundsätzlich ist dieses Hormon, welches sich im Blut nachweisen lässt, sowohl bei Männern als auch bei Frauen vorhanden. Bei Männern bleibt der Wert allerdings über das ganze Leben hinweg konstant, während der Marker bei Frauen zunächst ansteigt, bis er mit rund 25 Jahren den Maximalwert erreicht. Ab circa diesem Zeitpunkt fällt er dann kontinuierlich und mehr oder weniger linear bis zum Einsetzen der Menopause ab. Faktoren wie Verhütung, Rauchen und Ähnliches, können diesen Wert beeinflussen.

Die richtige Interpretation des AMH-Werts

Der AMH-Wert kann für eine mittel- und langfristige Interpretation Ihrer Eizellreserve herangezogen werden wenn:

1. Der Wert mit Hilfe von altersspezifischem Daten ausgewertet wird. Bei Woman & Health haben wir Zugang zu einer umfassenden Studie, mit der wir Ihren AMH-Wert mit Frauen im selben Alter und deren Reserve vergleichen können.
2. Einflussfaktoren wie Verhütungsmethode, Lebensstil, BMI, medizinische und familiäre Vorgeschichte etc. müssen ebenfalls berücksichtigt werden. Dadurch wird die Interpretation noch genauer und berücksichtigt Ihre individuellen Faktoren.
3. Es sich um eine standardisierte, objektive Interpretation des AMH-Wertes handelt, die in wissenschaftlichen Studien veröffentlich wurden.

Die Interpretation des AMH-Wertes erfordert viel Know-how

Der AMH Wert ist nicht so einfach zu lesen wie bspw. der Blutsauerstoff und selbst die Qualität der Laborauswertung unterscheidet sich erheblich. Bei Woman & Health haben wir uns mit unserem Fertilitätsexperten Dr. Alexander Just auf eine genaue Bestimmung und Interpreation spezialisiert.

Denn Tatsache ist: Es gibt aktuell keinen besseren und genaueren Wert als das Anti-Müller-Hormon, mit dem die Eizellreserve der Frau biochemisch, also im Blut, bestimmt werden kann. Problematisch am AMH-Wert ist lediglich, dass er von vielen Faktoren beeinflussbar ist. Das wiederum hat zur Folge, dass der zahlenmäßige Wert, der im Labor bestimmt wird, im Grunde genommen nichts über die Fruchtbarkeit der Frau aussagt. Mit der Information, dass ihr AMH-Wert z.B. 2,53 beträgt und sie damit im Normbereich liegt, kann eine Frau in der Regel wenig anfangen. Zudem kommt der gleich numerische Wert in verschiedenen Altersbereichen zu völlig anderen Ergebnissen.

Was Sie wissen möchten ist aber natürlich, welche Bedeutung der Wert für Sie und Ihren individuellen Kinderwunsch hat:

• Habe ich eine gute bzw. ausreichende Eizellreserve, um schwanger zu werden?
• Wann muss ich mit der Menopause rechnen?
• Habe ich PCO?
• Gehöre ich zu jenen Frauen, die mit vorzeitigen Wechseljahren konfrontiert sind? 

Im Rahmen des JUST ONE STEP Pakets beantworten wir alle Ihre Fragen.

Gibt es abgesehen vom AMH-Wert weitere Möglichkeiten, die Eizellreserve einzuschätzen?

Ja, wir unterscheiden zwei weitere Methoden zur Einschätzung Ihrer Eizellreserve, jedoch sind beide weniger praxistauglich:

1. Den sogenannten AFC (Antral Follicle Count): Die Anzahl der vorhandenen Antralfollikel in den Eierstöcken kann jeweils ausschließlich zwischen dem 2. und dem 5. Zyklustag einer Frau und nur per Ultraschall bestimmt werden. Problematisch bei dieser Methode ist, dass sie einerseits stark zyklusabhängig und andererseits extrem abhängig von der untersuchenden Person ist. Erfahrene GynäkologInnen, denen eine kostspielige, neuartige Ultraschallanlage in der Ordination zur Verfügung steht, die die Follikel automatisch zählen und ausmessen kann, haben einen großen Vorteil und können ein sehr genaues Ergebnis erzielen. Mit derartigen Geräten und exzellentem Know-how wäre rein theoretisch eine ebenso genaue Aussage möglich wie mit dem AMH-Fruchtbarkeitstest. Kommt jedoch ein durchschnittliches, herkömmliches Ultraschallgerät zum Einsatz und wird es dazu noch von einem auf diesem Gebiet eher unerfahrenem Arzt bedient, ist das Ergebnis extrem fehleranfällig und nicht verwertbar.
2. Der FSH-Wert (Follikelstimulierendes Hormon) ist ebenfalls ein Parameter für die Eizellreserve. Dieser ist allerdings nicht nur zyklusabhängig, sondern auch dermaßen ungenau verglichen mit dem AMH-Wert, dass er eigentlich 13 bis 14 mal zwischen dem 2. und 5. Zyklustag abgenommen werden müsste, um ausreichende Vergleichswerte für eine Prognose zu bieten und annähernd an die Aussagekraft des AMHs heranzukommen.

Weitere Möglichkeiten zur Bestimmung der Eizellreserve sind derzeit nicht bekannt.

Wie viele Eizellen habe ich?

Die Anzahl Eizellen ist genetisch bestimmt und von Geburt an festgelegt.

Die Eizellreserve ist somit die Gesamtheit an Eizellen, die vom Beginn des Lebens einer Frau in ihren Eierstöcken gespeichert sind (300.000 - 400.000) und sich im Dämmerschlaf befinden. Ein kleiner Teil davon, etwa 1.000 - 2.000 Eizellen werden pro Monat ausgewählt.

Der Gynäkologe sieht nur jene im Ultraschall heranreifen, die die letzte Reise bis zum Eisprung antreten (im Naturzyklus eine einzige Eizelle). Der AMH-Wert ist so genau, weil selbst diese Follikel nicht mehr bei der Eizellenreserve, die sich unberührt im Speicher befindet, mitgezählt werden.

Quantität ist nicht alles

Ob der AMH-Wert auch etwas über die Qualität der Eizellen aussagt oder nur über deren Quantität, ist umstritten. Die Qualität wird am ehesten vom Alter bestimmt.

Eine 44-jährige Frau kann unter Umständen durchaus noch eine ausreichende Anzahl an Eizellen haben. Aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters und womöglich zusätzlicher ungünstiger Lebensstileinflüsse, wie z.B. Nikotinkonsum, ist deren Qualität für eine erfolgreiche Schwangerschaft aber häufig nicht mehr ausreichend.

Eine 25-jährige Frau mit einem extrem niedrigen Wert hat höchstwahrscheinlich aufgrund ihres günstigen Alters sogar eine bessere Chance, ein Kind zu bekommen, als eine 40-Jährige mit einem relativ guten Wert, da für eine Schwangerschaft ja eine einzige Eizelle ausreicht und diese bei einer jungen Frau mit Sicherheit eine bessere Qualität aufweist als alle verbleibenden Eizellen einer älteren Frau.

Junge Frauen, die einen niedrigen AMH WERT haben, sind mit 32 oder 35 Jahren meistens vor größere Probleme gestellt. Aus diesem Grund wäre es wichtig, einmal in jungen Jahren zu schauen, wie hoch mein AMH Wert eigentlich ist. Sind keine Eizellen oder nur noch wenige vorhanden und mit 34 ist die Qualität wesentlich schlechter als mit 26, kann auch die künstliche Befruchtung nur noch limitiert helfen.

Peek AMH

Der AMH-Wert erreicht mit rund 25 Jahren den Höhepunkt und fällt dann bis zur Menopause ab

Der Grund, warum der AMH-Fruchtbarkeitstest erst ab einem Alter von etwa 25 Jahren durchgeführt werden kann ist, dass der AMH-Spiegel hier seinen Höhepunkt erreicht und erst dann kontinuierlich abfällt. Dies bedeutet, dass eine 23-jährige Frau mit niedrigem AMH-Wert entweder tatsächlich eine eingeschränkte Eizellreserve haben könnte und relativ früh mit ihren Wechseljahren rechnen müsste, oder aber, dass der AMH-Wert bei ihr noch im Begriff ist zu steigen und dann womöglich erst mit 28 wieder auf denselben Wert wie mit 23 absinken wird. Auf jeden Fall ist ein regelmässiges Montieren des AMH Wertes sinnvoll.

Der AMH-Fruchtbarkeitstest und das PCO-Risiko

Wofür der AMH-Wert sogar noch besser herangezogen werden kann als zur Bestimmung der Eizellreserve, ist zur Bestimmung des PCO-Risikos (Polyzystisches Ovarialsyndrom). Unter PCO ist eine Hormonstörung zu verstehen, welche eine Schwangerschaft erschweren oder sogar komplett verhindern kann.

Bei der individuellen Bestimmung des PCO-Risikos erzielt der AMH-Wert eine 94%ige Wahrscheinlichkeit. Um den Schwellenwert richtig zu deuten, braucht der Arzt einiges an Erfahrung. Es stellt sich nämlich die Frage, bis zu welchem Wert ein hoher AMH-Wert eine erfreuliche Nachricht und damit eine besonders große Eizellreserve und späte Menopause bedeutet und ab welchem Wert er bereits kritisch hoch ist und somit auf ein PCO-Risiko hindeutet. Dieser Schwellenwert ist ebenfalls altersabhängig und es müssen auch hier wieder einige Faktoren, wie beispielsweise der individuelle Lebensstil, berücksichtigen werden.

Wo und wie kann ich den AMH Wert bestimmen?

Wir empfehlen unser Fertilitäts-Vorsorgepaket JUST ONE STEP, denn neben der Bestimmung des AMH-Werts erfolgen eine Zellanalyse sowie eine Interpretation Ihrer Werte inkl. Ihrer individuellen Lifestyle-Faktoren und nur in diesem Gesamtkonzept ist nach unserer Auffassung der AMH-Wert richtig aussagekräftig. Das Paket kostet 420 EUR und besteht aus zwei Terminen.

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