Jeder zweite Österreicher hat bereits einmal in seinem Leben daran gelitten: Hämorrhoiden. Gesprochen hat kaum einer darüber. Unternommen meist auch nicht, denn die Angst vor peinlichen Untersuchungen und einer Operation hemmt viele Betroffenen, einen Arzt zu konsultieren. Dabei gibt es heutzutage auch schmerzfreie Behandlungen – ganz ohne Narkose oder langen Krankenhaus-Aufenthalt.
Nach wie vor sind Hämorrhoiden ein Tabuthema. Leider. Dabei ist eine Abklärung durch den Arzt wichtig, damit nicht andere, gefährliche Ursachen wie Darmkrebs übersehen werden.
Hämorrhoiden sind Gefäßpolster an der analen Übergangszone, die tiefer treten. Dadurch kann es zu Schwellungen bzw. Vergrößerungen kommen. Die häufigsten Symptome sind Blutungen, anales Nässen, Schmerzen oder Juckreiz der perianalen Haut.
Je nach klinischem Erscheinungsbild unterscheidet man zwischen IV Graden:
Hämorrhoidalpolster, die beim Pressen nicht unterhalb der analen Übergangszone hervortreten.
Polster, die beim Pressen hervortreten, die sich jedoch spontan wieder zurückziehen.
Polster, die beim Pressen oder beim Stuhlgang nach außen treten und manuell wieder zurückgedrängt werden können, es kann jedoch hier zu Einklemmung und Blutungen kommen.
Die Hämorrhoiden bleiben außen, lassen sich nicht mehr zurückschieben und schwellen zunehmend an.
Beschwerden im Analbereich werden aber nicht immer durch Hämorrhoiden verursacht. Viele andere Erkrankungen rufen ähnliche Symptome hervor, wie zum Beispiel
Darum sollten die Beschwerden immer abgeklärt werden – vor allem auch, um Schlimmeres auszuschließen.
Wenn das Blut aus den Gefäßkissen nicht richtig abfließen kann, kommt es zu Hämorrhoiden. Sie bilden sich spontan; die Ursache ist unbekannt und es gibt keine vorbeugenden Maßnahmen. Jedoch treten sie gehäuft während bzw. nach der Schwangerschaft und Geburt auf.
Die Behandlung des Hämorrhoidalleidens richtet sich nach der klinischen Ausprägung der Hämorrhoiden – also dem Grad der Erkrankung. Asymptomatische Hämorhhoiden müssen nicht behandelt werden. Bei Beschwerden sollte zunächst immer eine medikamentöse Therapie versucht werden. Bei schwereren Formen kann in weiterer Folge eine Operation notwendig werden. Diese sollte aber nur bei großem Leidensdruck durchgeführt werden, da sie auch zu postoperativen Schmerzen und Komplikationen führen kann.
Liegt ein stark fortgeschrittenes Hämorrhoidalleiden (Grad IV) vor, wird meist eine Hämorrhoidektomie durchgeführt. Im Zuge dessen werden die Hämorrhoidalknoten unter Schonung des Schließmuskels entfernt.
Bei Hämorrhoiden Grad II und III kann eine ultraschallgezielte Hämorrhoidal-Arterien-Ligatur durchgeführt werden. Dabei werden in einem minimalinvasiven Verfahren die versorgenden Arterien mittels Doppler-Sonographie gezielt abgebunden. Dadurch schrumpfen die Hämorrhhoidalknoten. Oft wird diese Methode mit einer Raffung der vorgefallenen Analhaut kombiniert.
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