Die Körperbehaarung hat für uns in verschiedenen Bereichen Bedeutung. Schönes und gestyltes Haar gehören in unserer Gesellschaft mittlerweile zu einem gepflegten Erscheinungsbild. Neben dem ästhetischen Aspekt, gehören die Haare aber auch zu den sekundären Geschlechtsmerkmalen. Es sind nicht wenige Frauen, die ihren Arzt wegen Haarproblemen aufsuchen und sich Hilfe erhoffen. Dabei geht es entweder um den Verlust von Haaren, oder um das vermehrte Auftreten von Haaren z.B. im Gesicht oder an Armen und Beinen.
Besonders der Haarausfall, welcher flächenhaft oder diffus in Erscheinung tritt, kann auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden. Zu den Hintergründen können Hormonstörungen, Stoffwechselkrankheiten, ein Vitalstoffmangel, starker Gewichtsverlust, Schilddrüsenerkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Umweltgifte oder auch die unerwünschte Nebenwirkung eines Medikamentes gehören.
In Bezug auf die Hormone kann sowohl ein Überschuss als auch ein Mangel an Hormonen zu Haarausfall führen. Das kennen wir einerseits von Frauen, die in den Wechsel kommen und aufgrund eines Östrogenmangels Veränderungen der Kopfbehaarung feststellen und andererseits bei jungen Frauen, die durch einen Überschuss an männlichen Hormonen, das gleiche Problem beschreiben. Beides kann durch eine Blutabnahme (Hormonanalyse) entdeckt und anschließend gezielt behandelt werden.
Auch nach der Geburt eines Kindes oder unter der Pilleneinnahme kann es zu Veränderungen der Haare kommen. In den meisten Fällen verbessern Anti-Baby-Pillen jedoch das Haarbild und bieten Frauen mit einem Überschuss an männlichen Hormonen eine hilfreiche Therapieoption.
Neben den typischen Geschlechtshormonen spielen Schilddrüsenhormone eine ebenso bedeutende Rolle im Haarzyklus. Dabei kann es sowohl bei einer Über- als auch bei einer Unterfunktion der Schilddrüse zu Haarproblemen kommen.
Vitalstoffe wie Zink, Selen, Eisen, Folsäure und andere B-Vitamine, Biotin oder Vitamin D sind ebenso maßgeblich an der Haargesundheit beteiligt. Liegen bei diesen über einen längeren Zeitraum Mangelzustände vor, so kann es als Folge dieses Mangels zu einem Haarverlust kommen. In diesem Fall bringt die gezielte und richtig dosierte Zufuhr an Vitalstoffen Besserung.
Da das Haarproblem oft die Grenzen eines Fachgebietes überschreitet, sollten bei der Diagnose und der Therapie auch andere Fachkreise miteingebunden werden. In unserem Zentrum haben wir die Möglichkeit alle Ressourcen zu nutzen und neben gynäkologischen Ursachen auch die dermatologischen, die internistischen oder die Hintergründe aus dem Bereich der Vitalstoffmedizin auszuschließen.
Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht die ganzheitliche Betreuung unserer Patientinnen und verhindert das Übersehen fachfremder Probleme. Sowohl der Verlust der Kopfbehaarung als auch die vermehrte Behaarung an unerwünschten Körperpartien stellen für die Patientin eine Belastung dar und sollen nicht als unlösbares Problem oder von der Natur als gegeben akzeptiert werden.
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