Progesteron wird nach dem Eisprung vom Gelbkörper hergestellt, und auch Gelbkörperhormon genannt. Progesteron ist der wichtigste Vertreter der Gestagene. Es bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf die Schwangerschaft vor. In der Schwangerschaft wird es in hoher Konzentration von der Plazenta gebildet, um die Gebärmuttermuskulatur ruhig zu stellen.
Progesteron hat auch zahlreiche Funktionen außerhalb der Gebärmutter: Im Gehirn wirkt es stimmungsausgleichend und schlaffördernd (da es an denselben Rezeptoren, d.h. Dockstellen, vieler Beruhigungs- und Schlafmittel wirksam ist).
Auch in Sachen Hautschönheit spielt das Hormon eine Schlüsselrolle: Progesteron hemmt den Abbau von Gewebe durch Unterdrückung der "Matrixmetalloproteinasen". Matrixmetalloproteinasen sind biochemische Scheren, die den Gewebsabbau, und somit auch die Hautalterung, beschleunigen. Daher ist es sinnvoll, progesteronhältige Hautcremes zur Hautalterungsprävention zu verwenden.
Progesteron wird auch therapeutisch zum Erhalt der Schwangerschaft bei wiederholten Fehlgeburten, in der Kinderwunschtherapie, und, kombiniert mit Östrogenen, im Rahmen der Hormonersatztherapie, substituiert.
Progesteron kann aufgrund seiner Rezeptorverwandtschaft mit dem Stresshormon Cortisol dieses in seiner Wirkung beeinflussen. Cortisol gehört zur Gruppe der Nebennierenrindenhormone und stimuliert ein Enzym, das für den Transport der Fette (Triglyzeride) in die Zellen verantwortlich ist. Es fördert die Fettzunahme. Es kann Körperfett aber auch zum Schmelzen bringen - durch Vermehrung bestimmter fettabbauender Rezeptoren. Cortisol hat somit eine ambivalente Wirkung.
Wenn der Alltagsstress zu groß wird, kommt es zu einer gesteigerten Cortisolausschüttung. Da der Wirkbereich des Cortisols hauptsächlich das Bauchfett betrifft, wird in diesem Bereich die Zunahme der Fettdepots besonders gefördert.
Bei Frauen kann ein Übermaß an Cortisol teilweise durch Progesteron in Schach gehalten werden. Das Progesteron wirkt dem Cortisol entgegen, und kann dessen Wirkung auf das Bauchfett ein wenig hemmen. Progesteron wir durch den Eisprung produziert.
Grundsätzlich kann man in Bezug auf den Wirkbereich von Hormonen folgende Einteilung treffen: Das Unterhautfett, also das Fettgewebe direkt unter der Haut, kann von Androgenen verringert werden. Das Fett, das sich in der Bauchhöhle sammelt (viszerales Fett) wird durch Cortisol vermehrt und stellt ein hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar.
Gerade in der Menopause und in der Anti-Age-Medizin sollten, wenn möglich, natürliche Progesterone und nicht synthetische Gestagene verabreicht werden, um die positiven Effekte des natürlichen Gelbkörperhormons (Progesteron) zu nutzen.
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