Viele Frauen sind davon betroffen. Meist zeigen sich die Symptome nach den Wechseljahren, oft auch schon früher in der Schwangerschaft, nach der Geburt oder beim Sport. Häufig belastet Inkontinenz das Alltagsleben sehr- manchmal führen die Beschwerden sogar bis zur sozialen Isolation. Zugleich vermeiden viele Betroffenen das vermeintliche „Tabuthema“ und sprechen nicht mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt darüber. Wir wollen diese Sprachlosigkeit durchbrechen, denn es lohnt sich: Inkontinenz ist meistens heilbar.
Am häufigsten sind zwei Formen der Erkrankung: Belastungsinkontinenz und Dranginkontinenz.
Die Injektion von Botulinum Toxin (Botox) in den Blasenmuskel ist ein kleiner Eingriff zur Therapie von Dranginkontinenz. Sie bewirkt, dass die Patientin weniger Harndrang verspürt und ihre Blase nicht mehr so oft entleeren muss- so kommt es zu weniger oder gar keinen Harnverlust.
Diese Therapie kommt dann in Frage, wenn andere nicht operative Therapien zu keinem Erfolg führten oder von inakzeptablen Nebenwirkungen begleitet wurden.
Neurogene Blasenstörungen können in Folge von Schädigungen des zentralen Nervensystems (z.B. Schlaganfall, Multiple Sklerose, Querschnittlähmung) oder des peripheren Nervensystems (z.B. Polyneuropathie, Diabetes mellitus) auftreten. Symptome wie unfreiwilliger Harnabgang (Harninkontinenz) oder Schwierigkeiten die Blase zu entleeren (Blasenentleerungsstörung) machen eine korrekte Diagnostik und Therapie notwendig.
Da die Blase als Speicher für den von den Nieren produzierten Harn dient, kann eine Blasenfunktionsstörung zu einer Funktionsstörung oder Schädigung der Niere führen, die im schlimmsten Fall nicht mehr behandelbar ist (Dialysepflicht).
Nach Diagnose werden zunächst konservative Behandlungsformen (z.B. Einmalkatheterismus, medikamentöse Therapie, Elektrostimulation eingeleitet. Gering invasive Therapien umfassen die Einspritzung von Botulinum Toxin in die Blase sowie die Implantation von Blasenschrittmachern (sakrale Neurostimulation). Schließlich ist es im Rahmen von größeren Operationen auch möglich, die nicht mehr zu therapierbare Blase durch eine neu angelegte aus Darm zu ersetzen.
Rund 16% der Frauen über 18 Jahre sind vom Syndrom der überaktiven Blase betroffen (overactive Bladder-OAB). Die Patientinnen leiden unter unaufschiebbaren Harndrang, häufige Miktionsfrequenz, mehrmaligem nächtlichen Harnlassen oder Harninkontinenz.
Die Behandlung aller Symptome der überaktiven Blase ist sehr komplex und muss jeder Patientin, deren Bedürfnissen und den eventuellen Begleiterkrankungen und Begleitmedikation individuell angepasst werden.
Dies kann einerseits eine Folge von jahrelangem Hinauszögern der Blasenentleerung sein oder aber auch Folge eines Dysfunctional Voiding (Beckenbodenzwicken). Als Folge zeigt sich eine zunehmend schlaffe Blase mit einer geringen Miktionsfrequenz, zunehmend Restharn und schlussendlich mit einer Überlaufinkontinenz.
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