Denken Sie an sieben Ihrer Freundinnen. Entweder eine von ihnen – oder Sie selbst – werden rein statistisch an Brustkrebs erkranken, denn jede 8. Frau in Österreich ist im Laufe ihres Lebens betroffen. Das klingt hart, aber zum Glück verläuft die Erkrankung in vielen Fällen positiv. Schließlich sind die meisten Brustveränderungen gutartig. Sind Sie es nicht, so ist die Früherkennung immens wichtig, um das Leben von Betroffenen zu retten. Was Sie selbst dazu beitragen können und wie wir Ihnen helfen, erfahren Sie hier.
Brustkrebs entsteht in 90 bis 95% der Fälle spontan. Nur etwa 5 bis 10% liegt eine genetische Veränderung (v.a. in den Brustkrebsgenen BRCA1/2) zugrunde. Neben der monatlichen Selbstuntersuchung der Brust und der jährlichen Kontrolle beim Frauenarzt ist das Mammographie-Screening der dritte wesentliche Eckpfeiler in der Früherkennung von Brustkrebs.
Dank der guten Früherkennungsmöglichkeiten bei Brustkrebs, werden die meisten Brustkrebspatientinnen in einem frühen und somit heilbaren Stadium erkannt.
In der Mehrzahl dieser Fälle ist keine Chemotherapie erforderlich und die Operation steht im Vordergrund. Diese ist in über 80% brusterhaltend möglich und kann mit modernen onkoplastischen Techniken mit sehr guten kosmetischen Resultaten und kaum sichtbaren Narben durchgeführt werden.
Für jene Patientinnen, bei denen eine Brustentfernung notwendig ist, haben wir haut- und brustwarzenerhaltende Techniken mit der Möglichkeit der Sofortrekonstruktion mit ebenfalls sehr guten kosmetischen Outcomes.
Aber auch bei lokal fortgeschrittenen Fällen bzw. im metastasierten Setting hat sich in letzter Zeit sehr viel weiterentwickelt:
Es gibt mittlerweile teilweise auch als Tablette einnehmbare Medikamente, die z.B. kombiniert mit antihormoneller Therapie, sogar bessere Ansprechraten mit sich bringen als eine herkömmliche Chemotherapie bei gleichzeitig aber weniger Nebenwirkungen und einer besseren Lebensqualität.
Durch diese neuen Therapieformen (z.B. CDK 4/6 Inhibitoren, Parp-Inhibitoren, PI3K Inhibitoren oder Immuncheckpointinhibitoren) haben wir einen weiteren Meilenstein in der Mamma-Ca-Therapie erreicht mit einer gleichzeitig verbesserten Lebensqualität für die Patientin.
Für eine optimale Betreuung von Brustkrebspatientinnen ist neben einer raschen Diagnose und individuellen Therapieplanerstellung, Operation und Rekonstruktion durch darauf spezialisierte Ärzte sowie der Zugang zu den neuesten Therapieformen mit entsprechendem Nebenwirkungsmanagement essentiell.
Wird Brustkrebs diagnostiziert, teilt sich die Behandlung im Wesentlichen in drei Teile auf:
Der erste und vorab wichtigste Schritt ist die Entfernung des Tumors durch eine Operation.
In mehr als 2/3 der Fälle ist eine brusterhaltende Operation möglich. Dabei kommen spezielle onkoplastische Techniken zum Einsatz, die den durch die Tumorentfernung entstandenen Defekt kosmetisch reparieren.
Muss der gesamte Drüsenkörper der betroffenen Brust entfernt werden, kann meist während der Operation die Brust wiederhergestellt werden. Das gelingt mit hautsparenden Techniken und häufig mit Hilfe von Silikonimplantaten. Durch neue Methoden, wie die dual-plane Technik mit oder ohne Einsatz eines Netzes (zB TiLoop oder Strattice), kann bei hautsparenden Brustentfernungen auf einen Expander verzichtet werden. Dadurch können wir mit einem Fiximplantat die Brust rekonstruieren. Außerdem kann entschieden werden, ob das Implantat auf oder unter dem Brustmuskel liegt. Beide Methoden haben Vor- und Nachteile, die wir während eines ausführlichen Beratungsgesprächs individuell klären. Anhand von Illustrationen und Bildern fällen wir dann gemeinsam die Entscheidung.
Bei Patientinnen, die keinen Brustaufbau wünschen, kann über die richtige Schnittführung und die Einlage einer Prothese in den BH ein schönes Dekolleté erhalten bleiben.
In derselben Operation untersuchen wir die axillären Lymphknoten auf Ansiedelungen von Tumorzellen. Diese Untersuchung erfolgt nach dem sogenannten „Sentinelkonzept". Es wird hierbei der erste Lymphknoten im Abflussgebiet der Brust (Wächterlymphknoten = Sentinellymphknoten) entweder durch einen blauen Farbstoff oder mittels Radionuklid markiert, aufgesucht und entfernt. Noch während der Operation wird dieser Lymphknoten von einem Pathologen untersucht. Sind im Wächterlymphknoten keine Tumorzellen nachweisbar, müssen keine weiteren Lymphknoten aus der Achselhöhle entfernt werden. Bei Vorhandensein von Tumorzellen im Wächterlymphknoten werden weitere Lymphknoten entfernt und untersucht.
Nach der Operation und bei befallenen Achsel-Lymphknoten sollte eine anschließende Bestrahlung erfolgen. Diese wird in den meisten Fällen ambulant über fünf Wochen durchgeführt.
Neben der lokalen Operation und Bestrahlung wirkt die Systemische Therapie auf den ganzen Körper ein. Medikamentös wird dadurch der Ansiedelung von Krebszellen in anderen Organen entgegengewirkt und gleichzeitig dem Wiederauftreten von Brustkrebs vorgebeugt. Wir erstellen einen individuellen Therapieplan – je nach Beschaffenheit des Tumors. Sinnvoll können eine Chemotherapie, antihormonelle Therapie sowie moderne, zielgerichtete Therapien sein, die nach dem neuesten Stand der Wissenschaft zum Einsatz kommen.
Die systemische Therapie kann auch bereits vor der Operation sinnvoll sein, was als neoadjuvante Therapie bezeichnet wird. So können vor allem größere Tumore verkleinert werden, aber auch vorab das Ansprechen auf die Therapie besser beurteilt werden.
Wenn Sie Knoten, Schwellungen oder andere Veränderungen Ihrer Brust bemerken, muss das noch lange kein Brustkrebs sein. Eine Abklärung bei Woman & Health mittels Ultraschall sowie ggf. eine Überweisung zu unserem Diagnostikpartner für ein Mamma Screening, gibt Ihnen Gewissheit. Vereinbaren Sie gerne Ihren Termin!
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