Diagnose Myom – ein Knoten in der Gebärmutter – keine Panik, bei Myomen handelt es sich um gutartige Muskelknoten die zumeist keine Therapie erfordern.
Zirka 30% der Frauen über 30 Jahren sind davon betroffen, viele Frauen wissen gar nicht dass sie Myome haben. Nur selten können sie störend sein, Schmerzen, Blutungsstörungen oder häufigen Harndrang verursachen. Wann und warum es Zeit ist, Myome zu behandeln, erfahren Sie hier.
Myome sind gutartige Knotenbildungen der Gebärmuttermuskulatur. Sie können sehr groß und in Extremfällen bis zu mehreren Kilogramm schwer werden. Gebärmuttermyome kommen v.a. im gebährfähigen Alter vor, typisch ab einem Alter von 30 Jahren aufwärts.
Die Ursachen für die Entstehung von Gebärmuttermyomen ist noch nicht vollständig geklärt, man geht jedoch von genetischer Veranlagung in Kombination mit hormoneller Stimulation aus.
In den Wechseljahren reduzieren sie ihr Wachstum durch den fehlenden hormonellen Stimulus zumeist, die Größe der Knoten kann sogar abnehmen. Nach Eintritt der Menopause entstehen keine Myome, wenn sich zuvor keine entwickelt haben.
Je nach Lokalisation der Myome unterscheidet man folgende Typen:
Am häufigsten ist das intramurale Myom.
Myome können je nach Lokalisation, Größe und Anzahl unterschiedliche Symptome verursachen. Zumeist treten überhaupt keine Beschwerden auf und die Muskelknoten werden nur zufällig im Rahmen einer gynäkologischen Ultraschalluntersuchung diagnostiziert.
Die Anzeichen schwanken deutlich in Größe, Lokalisation und Zahl der Myome:
Je nach Lage oder Sitz können Myome Ursache für Unfruchtbarkeit bzw. gehäufte Fehlgeburten sein, selten auch ein Geburtshindernis darstellen. Vor allem in der Gebärmutterhöhle sitzende Myome können die Einnistung einer Schwangerschaft behindern. Auch Myome in der Gebärmuttermuskulatur können bei einer Größe über 4 cm Durchmesser zu einer verminderten Fruchtbarkeit führen, speziell bei geplanter künstlicher Befruchtung.
Üblicherweise müssen Myome, wenn sie zuvor keine Beschwerden mit sich gebracht haben, auch während einer Schwangerschaft nicht behandelt werden. Die Knoten können jedoch in dieser Zeit aufgrund des erhöhten Östrogenspiegels schneller wachsen. Beschwerden bzw. Komplikationen verursachen durchwegs Myome, die über 4 cm groß sind. So kann es etwa zu Lageanomalien des Kindes kommen. Liegt das Myom nahe dem Muttermund, wird meist ein Kaiserschnitt empfohlen.
Auch vorzeitige Wehen sind mögliche Komplikationen. Bei submukösen Myomen (unter der Gebärmutterschleimhaut liegend) können Risiken einer Eileiterschwangerschaft oder einer Fehlgeburt hinzukommen. Große intramurale Myome können im Zuge der Geburt einen hohen Blutverlust mit sich bringen. Myome gehen nicht mit der Plazenta ab, sondern bleiben in ihrer Ausgangslage. Sie verringern sich jedoch üblicherweise wieder auf ihre ursprüngliche Größe.
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich aus einem Myom ein bösartiger Tumor (Sarkom) entwickelt, ist extrem gering und liegt bei 0,001 %. Sarkome bilden sich am Uterus, dies vor allem in der Postmenopause, allerdings sehr selten. Daher sollte man eine Hormonbehandlung gegen Myome nur in der Prämenopause durchführen. Ein Sarkom entsteht jedoch aus anderen Ursachen, die nicht mit dem Auftreten von Myomen in Zusammenhang stehen. Die Wahrscheinlichkeit dass sich ein Sarkom aus einem Myom entwickelt ist gleich hoch wie die Entwicklung eines Sarkoms aus normaler Gebärmuttermuskulatur.
Bei Beschwerden wie Blutungsstörungen, unerfülltem Kinderwunsch oder Verdrängungsbeschwerden erfordern Myome hormonelle/konservative oder chirurgische Maßnahmen. Entscheidungsfaktoren für die richtige Therapie: Alter, Ihr Therapiewunsch (z.B.: noch Kinderwunsch?), Größe und Lage des/der Myome. Welche Beschwerden verursachen die Myome? Oft reicht eine Ultraschall-Beobachtung. In sehr seltenen Fällen kann eine bösartige Entartung (Sarkom) auftreten welche durch eine Operation behandelt werden sollte.
In vielen Fällen kann eine hormonelle Therapie zur Linderung der Beschwerden führen. Bei Blutungsstörungen können in erster Linie die Hormonspirale, manchmal Gestagene (Gelbkörperhormone) oder spezielle Hormonpräparate wie Esmya erfolgreich eingesetzt werden.
Seit 2012 steht mit Ulipristalacetat Esmya,,einem Selektiven Progesteron-Rezeptor-Modulator (SPRM), die erste medikamentöse Behandlungsmöglichkeit für Myome in Tablettenform zur Verfügung.
Esmya stellt eine gute Möglichkeit dar, um konservativ starke Blutungen in den Griff zu bekommen oder auch um präoperativ die Größe der Myome so zu reduzieren, dass der chirurgische Eingriff schonender und leichter durchführbar ist.
Da es einige Kontraindikationen bei der Verschreibung des Medikamentes gibt, ist allerdings nicht jede Frau für diese Art der Therapie geeignet, auch regelmäßige Laborkontrollen sind unbedingt erforderlich. Hier bei Woman&Health werden sie diesbezüglich kompetent und fachspezifisch korrekt beraten.
Eine ältere und aufgrund der höheren Nebenwirkungen wie Scheidentrockenheit, Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen seltener angewandte Therapie:
Meist werden GNRH Analoga vor einer chirurgischen Therapie zur Reduktion von Myom- bzw. Uterusgröße eingesetzt. Weiters auch zur Korrektur einer durch die stärkere Menstruation hervorgerufenen Blutarmut, sowie für einen niedrigeren intraoperativen Blutverlust. Als alleinige Therapie werden GNRH Analoga jedoch meist nur knapp vor der natürlichen Menopause eingesetzt.
Werden mittels Gebärmutterspiegelung eingesehen und entfernt. Der Operationszugang erfolgt hier über die Scheide und hinterlässt keinerlei Narben.
Ausschälung im Rahmen einer Bauchspiegelung (größenabhängig)
Entfernung oft nur mittels Bauchschnitt möglich. Manchmal kann eine vor der Operation durchgeführte Hormonbehandlung sinnvoll sein, um danach Gebärmutter-erhaltend operieren zu können.
Blockade mittels Gelatinepartikel mittels einen Katheter über die Beinvene. Langfristige Beobachtungsstudien fehlen jedoch, ernste Nebenwirkungen sind aber selten. Zirka 80% aller so therapierten Frauen zeigen eine Verbesserung ihrer Beschwerden bzw. berichten von einer Lebensqualitätssteigerung.
Nachteile der Myomembolisation:
In manchen Fällen stellt die Entfernung der Gebärmutter die einzig sinnvolle Therapie dar, v.a. wenn andere Therapiemöglichkeiten fehlgeschlagen sind, wenn die Frau aufgrund ihrer Myome einen hohen Leidensdruck, starke Blutungen oder sonstige die Lebensqualität einschränkende Symptome aufweist. Weiters wird bei bösartigen Tumoren die Gebärmutter entfernt.
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