Ein verstärkter oder abnormer genitaler Fluor (Ausfluss), entzündliche Rötungen, Juckreiz oder Schmerzen sind häufig auf Infektionen zurückzuführen. Bei der klinischen Untersuchung und Abstrichabnahme können Farbe und Konsistenz des Sekretes bereits erste Hinweise auf die Ursache der Erkrankung geben.
So deutet ein weißlich topfiger, bröckeliger Ausfluss auf eine Pilzinfektion hin.
Die Trichomoniasis ist häufig mit schaumig gelblichem Fluor verbunden, bei der bakteriellen Vaginose tritt homogenes, grauweißliches Sekret auf, welches einen unangenehmen oft "fischigen" Geruch hat.
In anderen Fällen ist die vermehrte Sekretion auf bakterielle Infektionen (Gonorrhoe, Chlamydieninfektion, Mykoplasmeninfektion, unspezifische bakterielle Infektion) oder eine virale Infektion des Muttermundes (Herpes genitalis, humane Papillomviren HPV) zurückzuführen.
Besteht der Verdacht einer Infektion, wird im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung die Vulva, der Scheideneingang, Scheide und Gebärmutterhals genau begutachtet, es wird Sekret entnommen und mit dem Phasenkontrastmikroskop gleich untersucht. Bei dieser sogenannten Nativsekretuntersuchung können rasch und zuverlässig die Zusammensetzung der Scheidenflora und etwaige Infektionen diagnostiziert werden.
Leider werden viel zu häufig unnötige Sekretabstriche und Kulturen durchgeführt, wo meistens nur Keime isoliert werden, die Teil der normalen Scheidenflora sind und keinen Krankheitswert haben. Dies führt meist zu unnötigen Behandlungen mit Antibiotika.
Nur bei speziellen Fragestellungen ist ein Sekretstatus mittels Kultur notwendig: Z.B. bei Kinderwunsch, in der Schwangerschaft, bei Verdacht auf Chlamydieninfektionen oder immer wiederkehrenden Pilzinfektionen.
In der Schwangerschaft können vorzeitige Wehen und sogar ein vorzeitiger Blasensprung ausgelöst durch vaginale Infektionen zu schweren Komplikationen führen. Routinemäßig werden daher bei Woman & Health in der Schwangerschaft regelmäßig prophylaktisch Sekretuntersuchungen durchgeführt, um das Risiko für Frühgeburtlichkeit zu vermindern.
Bis zu 10% aller Frauen leiden an wiederkehrenden Infektionen im empfindlichen Vaginalbereich. Wer öfter als dreimal jährlich unter den Folgen einer Scheideninfektion leidet, dem kann jetzt nachhaltig geholfen werden: Ein innovatives zweiteiliges Impfprogramm stärkt die lokale Immunabwehr.
Der Säurewert im Scheidenmilieu liegt normalerweise bei einem pH-WERT von 4,0 - dies ist „zu sauer“ für die meisten Bakterien und Pilze. Ist die sogenannte ‚Döderlein-Flora’ geschwächt, kann der ph-Wert nicht weit genug abgesenkt werden. In der Folge vermehren sich schädliche Keime ungestört. Das zweiteilige Impfprogramm hilft wirksam dabei, die lokale Immunabwehr langfristig zu stärken: Bis zu 83% der Infektionen können so auf Dauer vermindert werden.
In einem ersten Schritt wird eine Grundimmunisierung durchgeführt. Im Abstand von je zwei Wochen werden dreimal inaktivierte Milchsäure-Bakterien, die den Immunstatus optimieren, intramuskulär verabreicht. Bereits nach 4 Wochen ist der Impfschutz aktiv.
Nach 12 Monaten ist eine Auffrisch-Impfung notwendig: Der danach bestehende Impfschutz währt bis zu zwei Jahren.
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