Wenn man sich als Familie komplett fühlt und keinen weiteren Nachwuchs plant, ist die Vasektomie eine ausgesprochen zuverlässige Verhütungsalternative. Schließlich zählt die Sterilisation des Mannes zu den sichersten Verhütungsmethoden und ist mit einem kleinen, meist ambulanten Eingriff erledigt.
Dauer des Eingriffs: 20-30 Minuten |
Betäubung: Lokalanästhesie |
Schonungsdauer: 24 Stunden |
Kein Sport: für 7 bis 14 Tage |
Eine Vasektomie fürht zu einer dauerhaften Unfruchtbarkeit des Mannes. Daher sollte Mann bzw. das Paar sich nur dann für diesen Eingriff entscheiden, wenn tatsächlich kein Kinderwunsch mehr besteht. Unabhängig von einer abgeschlossenen Familienplanung können auch andere Faktoren eine Rolle spielen, wie beispielsweise Erbkrankheiten oder gesundheitliche Gefährdung der Mutter bei einer weiteren Schwangerschaft.
In Österreich beträgt das Mindestalter 25 Jahre. In der Regel übernehmen die Krankenkassen die Kosten nicht, außer der Mann leidet erwiesenermaßen an einer vererbbaren genetischen Erkrankung.
Nach der örtlichen bzw. lokalen Betäubung wird mit einem kleinen Schnitt die Hodensackhaut auf beiden Seiten geöffnet (klassische Vasektomie mit Skalpell), sodass die Samenleiter sichtbar werden. Bei der sogenannten „No-Scalpel Vasektomie“ erfolgt der Zugang zu den Samenleitern nicht mit einem Skalpell, sondern mit einem speziellen Instrument, das die Hautfasern auseinander drängt.
Nachdem der Zugang zu den beiden Samenleitern hergestellt wurde, werden diese mit einer Spezialklemme gefasst und in weiterer Folge durchtrennt, wobei etwa 1-3 cm des Samenleiters entfernt werden. Danach werden die Enden der durchtrennten Samenleiter mit einem Elektrokauter verödet, doppelt unterbunden und in unterschiedliche Bindegewebeschichten gebracht, um ein Wiederzusammenwachsen des Samenleiters zu verhindern. Zum Abschluss werden die Hautöffnungen verschlossen. Bei der klassischen Vasektomie erfolgt der Wundverschluss mit resorbierbarem (selbstauflösendem) Faden. Ein Fadenziehen ist also nicht notwendig.
Der Eingriff der Vasektomie dauert in etwa 20 bis 30 Minuten. Danach ist körperliche Schonung für 24 Stunden empfohlen.
Per Gesetz gilt man, obwohl die Operation nur in lokaler Betäubung erfolgt, für 24 Stunden als nicht verkehrstauglich. Daher sollten in dieser Zeit weder Fahrzeuge noch gefährliche Maschinen bedient werden. Auch vom Treffen wichtiger Entscheidungen sollte Abstand genommen werden. Ein Schmerzmittel kann in den ersten Stunden nach dem Eingriff bei eventuellem Wundschmerz helfen.
Nach der Vasektomie können noch befruchtungsfähige Spermien in der Samenflüssigkeit sein. Es dauert bis zu mehreren Monaten, bis die restlichen Spermien aus den Samenleitern heraus gespült sind. Daher ist eine zusätzliche Verhütungsform dringend notwendig.
Anschließend finden zwei Kontrolluntersuchungen – etwa 12 und 16 Wochen nach dem Eingriff – statt. Hierbei wird geprüft, ob im Ejakulat noch befruchtungsfähige Spermien enthalten sind (Spermiogramm). Wenn sich dabei herausstellt, dass keine befruchtungsfähigen Spermien mehr enthalten sind, ist keine andere Verhütungsform mehr notwendig.
Geringe Schmerzen im Hodensack oder ein Ziehen können ca. 2 bis 3 Tage nach der Operation wahrgenommen werden. Die Mehrheit der Patienten hat jedoch keinerlei Beschwerden. Auch Nachblutungen oder Wundheilungsstörungen sind eher selten. Nach etwa 7 bis 14 Tagen kann der Patient beispielsweise seinen sportlichen Aktivitäten wieder nachgehen. Eine sexuelle Pause wird für einige Tage empfohlen.
Nach der Vasektomie ist vor der Vasektomie: Bis auf die Zeugungsfähigkeit bleibt alles unverändert Die Erektionsfähigkeit und Penisversteifung, Samenerguss und Potenz, das Empfinden eines Orgasmus sowie das Lustempfinden und die Lust auf Sex sind unvermindert. Auch die Produktion des männlichen Sexualhormons Testosteron läuft in gewohnter Weise ab, die Funktion der Hoden und die Hormonproduktion bleiben erhalten.
Das Aussehen und die Menge der Samenflüssigkeit sind nahezu identisch, da die Spermien nur einen geringen Anteil (5%) am Ejakulat (Samenerguss) haben.
Die Spermien können nicht mehr weitergeleitet werden, da die Verbindung zwischen Hoden bzw. Nebenhoden und Harnröhre – also die Samenleiter – durchtrennt werden. Sie werden in der Folge vom Körper resorbiert. Der Hoden selber verliert daher seine Zeugungsfähigkeit nicht.
Unabhängig von der angewandten Methode gilt die Durchführung einer Vasektomie als risiko- und komplikationsarm. Dennoch kann es wie bei jedem Eingriff zu Komplikationen kommen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist. Es bestehen unter anderem folgende Risiken:
Durch ein einseitiges oder beidseitiges Zusammenwachsen des Samenleiters kann es sehr selten zu einer erneuten Zeugungsfähigkeit (0,5-0,8%) kommen.
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