Unter trockener Haut wird in der Regel ein trocken-fettarmer Hautzustand verstanden, der durch eine verminderte Talgdrüsenaktivität, ein verringertes Wasserbindungsvermögen und/oder eine Störung im Aufbau der Hornschicht verursacht werden kann. Betroffen sein können entweder das gesamte Hautorgan oder nur einzelne Regionen.
Das Aussehen trockener Haut ist durch Rauhigkeit, Schuppung, Glanzlosigkeit und/oder mangelnde Elastizität geprägt. Da außerdem Spannungsgefühle, Juckreiz und eine erhöhte Reaktionsbereitschaft auf exogene Noxen (äußere, schädliche Substanzen und Einflüsse) bestehen können, wird trockene Haut von den Betroffenen oft als empfindliche Haut wahrgenommen und beschrieben. Da trockene Haut nicht gut vor dem Eindringen von Mikroorganismen und Allergenen geschützt ist, entstehen leicht Entzündungen (atopische Dermatitis).
Trockene Haut kann anlagebedingt oder erworben sein. Erworben wird trockene Haut vor allem durch zu häufiges Baden oder Duschen. Ferner können klimatische Faktoren wie Kälte und niedrige Luftfeuchtigkeit sowie berufsspezifische Belastungen durch Feuchtarbeit oder Kontakt zu irritierenden Arbeitsstoffen zu trockener Haut führen. Da sich mit fortschreitendem Lebensalter die Qualität der Hautfette, die Talgproduktion sowie die Synthese der natürlichen Feuchthaltefaktoren vermindern, tritt trockene Haut gehäuft bei älteren Menschen auf.
Personen, die oft baden oder duschen
Ältere Menschen
Frauen nach den Wechseljahren
Babys und Kleinkinder
Personen, die in besonderem Maße trockener Raumluft ausgesetzt sind (zum Beispiel FlugbegleiterInnen)
Personen mit Heuschnupfen, allergischem Asthma und/oder atopischer Dermatitis
Patient:innen mit Schuppenflechte
Menschen mit Diabetes
Personen, die regelmäßig verschiedene Medikamente einnehmen (z. B. Cholesterinsenker, Entwässerungsmittel oder Retinoide/Vitamin A).
Die verwendeten Hautreinigungsmittel sollten möglichst ein Austrocknen der Haut verhindern beziehungsweise im Idealfall einen schon bestehenden trockenen Hautzustand verbessern.
Alkalische Seifen, hartes Wasser, alkoholhaltige Gesichtswässer sowie Waschlotionen und Badezusätze auf der Basis hautaggressiver Waschrohstoffe sollten eher gemieden werden. Insbesondere Natriumlaurylsulfat und andere Tenside mit ähnlich starker Irritationswirkung sollten in Reinigungsmitteln für trockene Haut nicht enthalten sein.
Zu empfehlen sind dagegen lipidreiche Duschöle und auf pH 5,5 eingestellte Syndets auf der Basis gut hautverträglicher Tenside.
Stark hydrophile Emulsionen und Mikroemulsionen können, insbesondere bei der Anwendung kurz nach dem Waschen, die Barrierefunktion beeinträchtigen und den Wasserverlust erhöhen, weil sie auf der Haut ihre Emulgatoren freisetzen.
Harnstoffhaltige Öl-in-Wasser-Emulsionen und lipophile Wasser-in-Öl-Emulsionen sind in der Regel besser für trockene Haut geeignet. Sie hydratisieren die Haut nachhaltig (spenden Feuchtigkeit), stärken die Barriere und schützen damit vor äußeren Einflüssen.
Für die optimale Lipidsubstitution bieten sich lipophile, aber wenig okkludierende (verschließende) Substanzen an. Typischerweise werden Ceramide, Phospholipide und Fettsäureester eingesetzt.
Eine erst in jüngerer Zeit bei trockener Haut eingesetzte Gruppe von lipophilen Substanzen sind die Phytosterole. Sie wirken einerseits leicht hydratisierend und können andererseits irritative Hautrötungen deutlich vermindern und verstärken die Barrierefunktion der Haut.
Ein Nutzen bei trockener Haut ist auch von verschiedenen Zusatzstoffen aus dem Bereich der kosmetischen Wirkstoffe zu erwarten. So wirkt hochdosiertes Vitamin E nicht nur antioxidativ, sondern auch hydratisierend und glättet zudem die Hautoberfläche.
Auch Dexpanthenol, das zur Förderung der Wundheilung verwendet wird, hat einen hydratisierenden Effekt und senkt den Wasserverlust der Haut.
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