Auch heutzutage ist das Wissen der meisten Menschen über die Anatomie und die Funktionen der weiblichen Geschlechtsorgane relativ begrenzt. Im 2. Teil unserer Aufklärungs-Reihe 2.0 werfen wir einen Blick auf die versteckte Anatomie der Klitoris.
Die meisten von uns haben im Sexualunterricht wohl relativ wenig über die weibliche Sexualität und Anatomie gelernt. Nicht selten wurden bestenfalls die Basics besprochen: So funktioniert Geschlechtsverkehr, so kommt es zur Befruchtung, so verlaufen Schwangerschaft und Geburt.
Im November vor genau 50 Jahren hat das Unterrichtsministerium in Österreich erstmals einen Erlass veröffentlicht, wonach fortan Sexualität in Schulklassen unterrichtet werden sollte. Doch bis heute lässt die Qualität der sexuellen Bildung in Schulen zu wünschen übrig. ExpertInnen fordern nun, dass sich dies ändern muss. Sexualität soll SchülerInnen nicht nur im Biologie-Unterricht, sondern auch im Rahmen der Sexualpädagogik nähergebracht werden. „Sexualpädagogik bedeutet nicht nur über Geschlechtsverkehr zu reden. Sie soll auch helfen, Kommunikationsfähigkeiten zu entwickeln, Bedürfnisse zu formulieren und selbstbestimmt und verantwortungsvoll mit Sexualität umzugehen.“, so Sexualpädagogin Stefanie Rappersberger von der Plattform Sexuelle Bildung im Interview mit dem ORF.
Wer sich also nicht selbst bewusst damit auseinandersetzt, hat von der Schulzeit folglich bestenfalls das Basis-Wissen mitgenommen: Klitoris (außen), Schamlippen, Scheideneingang, Scheide, Muttermund, Gebärmutter, Eileiter, Eierstöcke... Kurz gesagt: Das Wissen über die Anatomie der weiblichen Geschlechtsorgane beschränkt bei vielen Menschen hauptsächlich auf die Reproduktion.
So weiß der Großteil der Frauen ExpertInnen zufolge („Vulva und Vagina: Neue Einblicke in die weibliche Lust“ in der 3sat-Mediathek verfügbar) beispielsweise nicht, wie die Klitoris in ihrer Gesamtheit aussieht. Obwohl sie als Zentrum der weiblichen Lust gilt, hat es das Zeitalter des Internets gebraucht, um die originalgetreue Abbildung für die breite Masse sichtbar zu machen.
Die Klitoris ist weit mehr als nur ihr kleiner sichtbarer Fortsatz am oberen Ende der Vulva. Der Großteil des weiblichen Lustorgans liegt im Körper und ist von außen nicht sichtbar. Demnach gibt es laut ExpertInnen anatomisch gesehen auch keinen „rein vaginalen“ Orgasmus, da der Penis bei der Penetration unweigerlich auch immer die Klitoris mit-stimuliert. Die Nervenenden der Klitoris spielen eine zentrale Rolle für das Lustempfinden bei der Penetration. Das Organ besitzt ca. 8000 davon, bei der männlichen Eichel sind es vergleichsweise “nur” einige hunderte Nervenenden.
Im Bild unten sehen Sie eine Abbildung der Klitoris in ihrer Gesamtheit und eine Beschreibung der einzelnen Abschnitte.
1. Eichel zusammen mit der Klitorisschaft in der Vorhaut liegend
2. Schwellkörper, der paarige Anfangsteil vereinigt zum Corpus ridis
3. Kitzlerschenkel
4. Harnröhrenmündung
5. Vorhofschwellkörper
6. Scheidenöffnung
Abbildung Klitoris/ Quelle: Wikipedia
Die Klitoris wurde erst im Jahre 1998 vollständig entdeckt, was auch erklärt, weshalb sie in ihrer ganzen Pracht auch heute noch relativ unbekannt ist. Das Organ kann zwischen 7,5 und 12,5 Zentimeter lang sein und wächst im Laufe des weiblichen Lebens weiter. Es gibt laut ExpertInnen jedoch keinen direkten Zusammenhang zwischen individueller Größe der Klitoris und dem Ausmaß des Lustempfindens der Frau.
Kennen Sie eigentlich den Unterschied zwischen Vagina und Vulva? Hier geht’s zu Teil 1 unserer Artikel-Reihe: Aufklärung 2.0.: Die Vielfalt der Vulven.
Besonders beim ersten Frauenarztbesuch ist eine vertrauensvolle Atmosphäre zentral für eine gesunde Annäherung an die Sexualität und die Auseinandersetzung mit der Anatomie und den Funktionen der weiblichen Geschlechtsorgane. Hierbei ist es in erster Linie wichtig, jungen Frauen die Scham zu nehmen und ihnen das Gefühl zu vermitteln, dass sie in einem geschützten Raum alle offenen Fragen stellen und über alle Probleme und Beschwerden sprechen können.
Wir von Woman & Health wollen einen Teil dazu beitragen, dass sich Frauen in ihrem Körper wohlfühlen. Ob beim 1. oder 100. Frauenarztbesuch: Wir stehen Ihnen beratend und unterstützend zur Seite und garantieren, dass Sie unsere Praxis nach einer kompetenten Beratung durch ein einfühlsames Team mit einem guten Gefühl verlassen werden.
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Dieser Blogbeitrag ist in Kooperation mit PRIVATpatient.at entstanden - Die Nummer 1 bei privaten Krankenversicherungen.
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