Stimmungsschwankungen, mehr Kilos, Libido-Verlust: Hormonelle Verhütung wird unbeliebter |
Hormonfreie Verhütungsmethoden: Den Zyklus wieder spüren |
Kupfer- und Goldspirale, Kupferkette, Kupferball sind beliebte Methoden |
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Hormonfreie Verhütung liegt im Trend. Immer mehr Frauen wollen auf die lästigen Nebenwirkungen der Antibaby-Pille verzichten, ihren Zyklus wieder spüren und steigen daher auf Verhütungsmethoden ohne Hormone um – aber wie funktionieren Spirale und Co und wie findet man die individuell richtige Methode?
Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme, Libido-Verlust: Immer häufiger entscheiden sich Frauen bewusst gegen mögliche Nebenwirkungen und mögliche Langzeitfolgen von hormoneller Verhütung (insbesondere der Antibaby-Pille). Hormonelle Verhütungsmethoden generell zu verdammen ist jedoch falsch: Für viele Frauen ist hormonelle Verhütung ein Segen und eine große Hilfe bei starken Regelschmerzen und -blutungen, bei Endometriose sowie bei Hautunreinheiten und Akne.
Hier ein kurzer Überblick über die beliebtesten hormonfreien Verhütungsmethoden + ihren „Pearl-Index“. Der Pearl-Index gibt die Anzahl an Schwangerschaften auf 100 Frauenjahre an. Zum Vergleich: Die Antibaby-Pille hat, sofern korrekt eingenommen, einen Pearl Index von 0,3 bis 0,8.
Heutzutage gibt es viel neue Arten der Spirale, die insbesondere für junge Frauen geeignet sind. Das Gerücht dass Spiralen erst bei Frauen eingesetzt werden dürfen, die schon Kinder geboren haben, ist völlig antiquiert. Die neuen Spiralen-Typen sind hervorragend auch für junge Mädchen geeignet. Hormonfreie Spiralen sind jedoch nur für Frauen mit nicht zu starker oder schmerzhafter Menstruation geeignet - denn die einzige Nebenwirkung von hormonfreien Spiralen ist, dass die Blutung etwas stärker ausgeprägt ist und länger andauert. Bei starker und schmerzhafter Menstruation sind leichte Hormonspiralen ratsam, da die Blutung damit abgeschwächt wird.
Die Spirale ist mittlerweile wohl die beliebteste hormonfreie Verhütungsmethode. Und das zurecht: Mit einer Wirkungszeit von etwa 5 Jahren, der Möglichkeit einer vorzeitigen Entfernung (z.B. bei Kinderwunsch) und kaum bis wenigen Nebenwirkungen (verlängerte/verstärkte Regelblutung) zählt die Spirale zu den sichersten und praktischsten hormonfreien Verhütungsmitteln. Die Kupferspirale gibt (ebenso wie Kupferkette und Kupferball) geringe Mengen an Kupferionen an die Gebärmutter ab, was zum Absterben oder der Unbeweglichkeit von Spermien führt (auch die Goldspirale besteht großteils aus Kupfer). Die Spirale kann auf Wunsch vollkommen schmerzfrei in Kurznarkose eingesetzt und durch die Entwicklung neuer Formen und Materialien individuell an die Gebärmutterform angepasst werden. Sie eignet sich sowohl für junge Frauen als auch für Frauen, die bereits Kinder bekommen haben.
Pearl-Index: 0,5 - 0,7
Das weltweit kleinste Intrauterinpessar wird in die Gebärmutterwand implantiert (diese muss eine bestimmte Dicke aufweisen, damit die Kupferkette befestigt werden kann) und passt sich flexibel den Verhältnissen der Gebärmutter an. Bei dieser Verhütungsmethode kommt es am seltensten zu Abstoßungsreaktionen, da die winzige Kupferkette fest im Körper verankert wird. Im Gegensatz zu Spiralen kommt es hier auch seltener zu Nebenwirkungen, wie verstärkten Regelblutungen. Die Kupferkette hat ebenso wie die Spirale eine Haltbarkeit von etwa 5 Jahren.
Pearl-Index: 0,3
Der biegsame Kupferball ist durch seine Form (keine spitzen Ecken und scharfen Kanten) besonders gut verträglich, kann in der Gebärmutter nicht anecken und somit auch keine Reizungen verursachen. Er wird durch einen dünnen Inserter in die Gebärmutter eingesetzt und nimmt dort sofort wieder seine rundliche Form an. Der Kupferball ist 5 Jahre wirksam.
Pearl-Index: 0,3 bis 0,8
Die runden Silikon-Kappen werden vor dem Sex eingesetzt und versperren den Samenzellen den Weg zu den Eizellen, indem sie den Muttermund bedecken. Die kleineren Portiokappen saugen sich direkt am Muttermund fest. Beide Verhütungsmittel werden von den Scheidenwänden gehalten. Beide sollten frühestens 2 Stunden vor dem Sex eingesetzt und spätestens nach 8-12 Stunden in der Vagina wieder entfernt werden. Zusätzlich muss ein Verhütungsgel (Spermizid) verwendet werden, welches die Spermien abtötet.
Pearl-Index:
Diaphragma: 1,2 - 8
Portiokappe (FemCap): 4 – 14
Das Kondom ist nach wie vor das einzige Verhütungsmittel, das neben der Empfängnisverhütung auch zuverlässig vor Geschlechtskrankheiten schützt. Besonders Menschen mit wechselnden Sexualpartnern wird deshalb dringend geraten, immer zusätzlich mit Kondom zu verhüten.
Pearl-Index: 2 - 12
Um herauszufinden, welche Verhütungsmethode die richtige ist, ist es ratsam, sich mit dem Gynäkologen/der Gynäkologin des Vertrauens zu beraten. In einem Aufklärungsgespräch wird durch Miteinbeziehen der individuellen Bedürfnisse und kompetente Beratung die bestmögliche Variante gefunden.
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Dieser Blogbeitrag ist in Kooperation mit PRIVATpatient.at entstanden - Die Nummer 1 bei privaten Krankenversicherungen.
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