Hämorrhoiden sind eine sehr häufige Erkrankung. Sie sind nicht gefährlich, jedoch können sie sehr unangenehm und schmerzhaft werden. Eine frühzeitige Abklärung von Beschwerden im Analbereich ist jedoch vor allem deshalb wichtig, da diese ebenso von anderen Krankheiten – im schlimmsten Fall durch Mastdarm-Krebs – verursacht werden können.
Sobald Beschwerden auftreten, sollten also schnellstmöglich ExpertInnen zu Rate gezogen werden. Eine fachärztliche Untersuchung ist wichtig, um die richtige Diagnose zu stellen. Das Team von Woman & Health steht Ihnen mit diskreter, einfühlsamer und kompetenter Beratung sowie vielfältigen Behandlungsmethoden zur Seite.
Hämorrhoiden sind an sich nichts Schlimmes und bei jedem Menschen von Geburt an vorhanden. Sie dienen in Zusammenarbeit mit dem inneren und äußeren Schließmuskel des Afters zur Abdichtung des Darmes nach außen und verhindern so, dass der Stuhl diesen unkontrolliert verlassen kann. Es handelt sich also um Gefäßpolster an der analen Übergangszone, Beschwerden entstehen allerdings erst, wenn sie tiefer treten und anschwellen.
Die häufigsten Symptome, die auftreten, sind:
Schmerzen oder Juckreiz der perianalen Haut
Rektale Blutungen
Anales Nässen
Grad 1: Hämorrhoidalpolster, die jedoch auch beim Pressen nicht unterhalb der analen Übergangszone hervortreten.
Grad 2: Polster, die beim Pressen hervortreten, die sich jedoch spontan wieder zurückziehen.
Grad 3: Polster, die beim Pressen oder beim Stuhlgang nach außen treten und manuell wieder zurückgedrängt werden können, es kann jedoch hier zu Einklemmung und Blutungen kommen.
Grad 4: Die Hämorrhoiden bleiben außen, lassen sich nicht mehr zurückschieben und schwellen zunehmend an.
Achtung! Es sind nicht immer Hämorrhoiden schuld an Schmerzen im Analbereich, weshalb man diese immer rasch abklären lassen sollten. Denn es können viele andere Erkrankungen ähnliche Symptome hervorrufen, unter anderem:
Analfissur
Perianalvenenthrombose
Dickdarmentzündungen
Marisken
Anorektale Abszesse und Fisteln
Rektumkarzinom (Mastdarmkrebs)
Nur durch eine fachärztliche Untersuchung kann die richtige Diagnose gestellt und das für Sie passende Behandlungskonzept erstellt werden.
Wenn das Blut aus den Gefäßkissen nicht richtig abfließen kann, kommt es zu vergrößerten Hämorrhoiden. Die Ursachen sind nach wie vor unklar und es gibt keine nachgewiesen erfolgreichen Maßnahmen zur Vorbeugung. Jedoch treten sie gehäuft während bzw. nach der Schwangerschaft und Geburt auf. Folgende Faktoren stehen im Verdacht, Hämorrhoiden zu begünstigen:
Geringe Flüssigkeitsaufnahme
Ballaststoffarme Ernährung
Bewegungsmangel
Übergewicht
Chronische Verstopfung
Starkes Pressen beim Stuhlgang (durch zu harten Stuhl, Verstopfung, etc.)
Die Behandlung von Hämorrhoiden richtet sich nach dem Grad der Erkrankung und in erster Linie nach den Beschwerden. Asymptomatische Hämorrhoiden müssen primär nicht behandelt werden. Bei Beschwerden sollte zunächst immer eine medikamentöse Therapie versucht werden. Bei schwereren Formen kann in weiterer Folge eine Operation notwendig werden. Diese sollte aber ausschließlich bei großem Leidensdruck durchgeführt werden, da es durch den Eingriff zu Komplikationen und postoperativen Schmerzen kommen kann.
Liegt ein stark fortgeschrittenes Hämorrhoidalleiden (Grad 4) vor, wird meist eine sogenannte “Hämorrhoidektomie” durchgeführt. Im Zuge dessen werden die Hämorrhoidalknoten unter Schonung des Schließmuskels entfernt. Bei Hämorrhoiden Grad 2 und 3 kann eine ultraschallgezielte Hämorrhoidal-Arterien-Ligatur durchgeführt werden. Dabei werden in einem minimalinvasiven Verfahren die versorgenden Arterien mittels Doppler-Sonographie gezielt abgebunden, dadurch schrumpfen die Hämorrhhoidalknoten. Oft wird diese Methode außerdem mit einer Raffung der vorgefallenen Analhaut kombiniert.
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