Etwa 3 von 4 Frauen bekommen im Laufe ihres Lebens eine Pilzinfektion im Bereich der Vulva. Grund dafür ist das sensible Scheidenmilieu, das leicht in Ungleichgewicht gerät. Wie man eine Dysbalance der Vaginalflora verhindern kann und was außerdem beachtet werden muss, erfahren Sie hier.
Die Vulva ist grundsätzlich niemals keimfrei – und das ist gut so! Die Scheide weist ein spezifisches Milieu auf, in dem Pilze und Bakterien im besten Fall in einem ausgewogenen Gleichgewicht nebeneinander existieren. Gerät dieses Gleichgewicht in Dysbalance, können Krankheitssymptome auftreten. So entwickeln sich Pilzinfektionen meist aus der Besiedelung im eigenen Körper und seltener durch eine Infektion von außen (Sexualpartner, Bäder, Handtücher, Sauna, etc.). Der häufigste Erreger einer Pilzinfektion ist der Hefepilz Candida albicans, der bei 8 von 10 Menschen natürlich im Körper vorkommt und bei vielen Frauen auch ohne Symptome in der Scheidenflora nachgewiesen werden kann.
Eine Pilzinfektion im Bereich der Vulva kann sich durch Juckreiz und Brennen, bröckeligen weißlichen Ausfluss, Rötung und Schwellung sowie in seltenen Fällen auch Schmerzen beim Urinieren und Geschlechtsverkehr äußern. Wird eine Pilzinfektion lange nicht behandelt, verschlimmern sich die lästigen Symptome und es kann zusätzlich zu schmerzhaften Hauteinrissen und Wundheitsgefühl im Bereich der Vulva kommen.
Da nicht jedes Jucken und Brennen im Bereich der Vulva auf eine Pilzinfektion zurückzuführen ist, sondern auch andere Ursachen (z.B. bakterielle Infektionen, Allergie auf bestimmte Reinigungsmittel, übertragbare Geschlechtskrankheiten, Östrogenmangel, etc.), haben kann, sollte im Rahmen der Diagnosestellung unbedingt immer das Scheidensekret untersucht werden. Das Gynäkologenteam von Woman & Health untersucht die Scheide und entnimmt etwas Scheidensekret, um unter dem Mikroskop die Vaginalflora zu begutachten um Pilzsporen oder eventuell andere Ursachen einer Infektion zu entdecken. Bei Bedarf wird auch eine Kultur entnommen um gegebenenfalls auch Resistenzen auf bestimme Antimykotika (Pilzmittel) auszuschliessen.
Ist die Diagnose gestellt, lassen sich Pilzinfektionen sehr gut behandeln. Mithilfe von Cremen, Vaginal-Tabletten oder der besonders effektiven Single-Shot-Therapie mit einem oralen Pilzmittel heilen Infektionen in der Regel rasch ab. Nach einer therapierten Pilzinfektion empfiehlt es sich, die Vaginalflora mit Milchsäurebakterien (z.B. in Form von Vaginalzäpfchen) wieder aufzubauen um das erneute Auftreten der Infektion zu verhindern.
Geschwächtes Immunsystem
Diabetes Mellitus
Einnahme von Antibiotika: Antibiotika greifen alle Bakterien – auch die guten – im menschlichen Körper an und bringen so das Mikrobiom durcheinander.
Veränderungen im Hormonhaushalt (z.B. während der Pubertät, der Menstruation, beim Absetzen der Pille, bei einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren, etc.)
Bestimmte Antibabypillen
Stress bzw. belastende emotionale Lebensphasen
Falsche oder übertriebene Vaginalhygiene (mit Seife, aggressivem Duschgel, etc.)
Intimwaschmitteln und –Sprays.
Durch enganliegende Kleidung aus synthetischen Stoffen
Etwa 5 bis 10 % aller Frauen leiden unter chronischen Pilzinfektionen, die meist auf eine lokale Abwehrschwäre im Genitalbereich zurückzuführen sind. Für Betroffene gilt es hierbei, einige Punkte zu beachten:
Tampons können Pilzinfektionen begünstigen! Bekommen Sie z.B. häufig während der Periode eine Pilzinfektion, versuchen Sie es mit Alternativen. Aber auch hier ist Vorsicht geboten: Auf Slipeinlagen mit Kunststoffbeschichtung sollte man verzichten, da diese häufig zu einem Wärme- und Feuchtigkeitsstau führen.
Verzicht auf enge, synthetische Kleidung. Unterwäsche, die den Genitalbereich atmen lässt, kann Infektionen vorbeugen.
Nasse Badesachen nicht am Körper trocknen lassen.
Im Genitalbereich keine Seife verwenden, und wenn, möglichst reine Milchsäure-Produkte (bei Woman & Health erhältlich).
Bei bestehender Infektion sind Wäsche, Handtücher etc. täglich zu wechseln. Zusätzlich kann man spezielle, die Pilzsporen abtötende Waschmittel aus der Apotheke verwenden.
Bei der Toilettenhygiene ist darauf zu achten, immer von vorne nach hinten zu wischen, keinesfalls umgekehrt.
Spezielle Hautpflegesalben für den Intimbereich (Vulva; Analbereich) lindern Beschwerden und schützen die Haut vor Infektionen (bei Woman & Health erhältlich)
Zur Unterstützung des Scheidenmilieus empfehlen sich Scheiden-Kapseln mit Milchsäurebakterien, die ebenfalls bei Woman & Health bezogen werden können.
Eine spezielle Impfung kann die Immunität der Scheide verbessern und die Infektionsrate für Pilz- sowie bakterielle Infektionen deutlich senken (bei Woman & Health erhältlich).
Viele Frauen schwören außerdem auf die Wirksamkeit von Zuckerverzicht in Bezug auf das Wiederauftreten von Pilzinfektionen. Obwohl es keine wissenschaftlichen Studien gibt, welche die Wirksamkeit einer Anti-Pilz-Diät bestätigen, ist es trotzdem ratsam, sich zuckerarm und bewusst gesund zu ernähren. Da Pilzinfektionen im Bereich der Vulva ein komplexes Thema sind, bei dem viele verschiedene Faktoren berücksichtig werden müssen, hat das Team von Woman & Health zahlreiche interdisziplinäre Therapiestrategien entwickelt, die individuell auf die Bedürfnisse jeder Frau abgestimmt werden.
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