Jeder zweite Mensch ist im Laufe seines Lebens von Warzen betroffen. Die gutartigen Hautveränderungen verursachen zwar an sich meist keine Schmerzen, sind jedoch störend und können sich hartnäckig halten.
Unter Warzen versteht man gutartige, scharf begrenzte, kleine Geschwülste an der Hautoberfläche. Die Ursache ihrer Entstehung ist eine Infektion mit dem HP-Virus (humane Papillomaviren), von dem mehr als 120 verschiedene Virustypen kursieren. In den meisten Fällen verursachen Warzen zwar an sich meist keine Schmerzen (außer z. B. bei Druck und Reibung), jedoch sind die unliebsamen Wucherungen teilweise hochansteckend und schwer loszuwerden.
Eine Übertragung erfolgt via Kontakt- oder Schmierinfektion in kleinste Öffnungen der Haut oder Schleimhäute. Abhängig von der Lokalisation und dem klinischen Erscheinungsbild gibt es verschiedene Warzentypen. Warzen treten meist an den folgenden Stellen auf:
Im Bereich der Fußsohlen. Dort wachsen diese meist nach Innen und werden erst durch stechende Schmerzen beim Gehen bemerkt.
An den Armen, Händen oder Fingern
Im Gesicht
Im Genitalbereich (sogenannte „Feigwarzen).
Feigwarzen (Genitalwarzen) sind sexuell übertragbare, fleischfarbene oder weißliche Warzen und werden durch Kontaktinfektion bzw. Schmierinfektion, hauptsächlich durch die Humanen Papillomaviren HPV 6 und HPV 11 übertragen. Die HPV-Infektion zählt zu den häufigsten übertragbaren Geschlechtskrankheiten der Welt. Schätzungen zufolge stecken sich 4 von 5 Menschen im Laufe ihres Lebens mit den Viren an. Infektionsfolgen sind bei Frauen häufiger als bei Männern.
TIPP: Regelmäßig einen PAP-Krebsabstrich durchführen zu lassen, schützt vor den möglichen Folgeerkrankungen einer HPV-Infektion. Rechtzeitig erkannt, können Krebsvorstufen gut bekämpft werden. Mehr zu HPV-Infektionen erfahren Siehier.
Dellwarzen gehören streng genommen nicht zu den Warzen, obwohl sie so aussehen; der Erreger ist ein Pockenvirus. Es sind glatte, oft glänzende Knötchen (stecknadelkopfgroß) mit einer zentralen Einkerbung, die meist an Armen, Oberkörper und Händen auftreten. Sie werden durch Schmier- und Kontaktinfektion übertragen. Häufig finden sich Dellwarzen bei Kindern.
Um den hartnäckigen Hautveränderungen nachhaltig den Gar auszumachen, stehen mehrere Behandlungsmethoden zur Auswahl. So können Warzen etwa mit chemischen Stoffen, mithilfe von kleinen chirurgischen Eingriffen oder mit immunmodulatorischen Medikamentention bekämpft werden. In einem persönlichen Beratungsgespräch finden wir die individuell beste Variante für Sie.
1. Topische Behandlung durch chemische Stoffe
Keratolytika: Eingesetzt werden Keratolytika wie Salicylsäure, Milchsäure oder Vitamin A. Diese bewirken eine Hornhautauflösung.
Ätzmittel: Eingesetzt werden Monochloressigsäure, Silbernitrat oder Kaliumhydroxid.
Zytostatika: Zytostatika sind Zellgifte. Diese werden bei der Warzenbehandlung lokal oft in Kombination mit Keratolytika eingesetzt und hemmen das Wachstum der Warzenviren.
2. Chirurgische Entfernung
Kryotherapie (Vereisung): Die betroffene Stelle wird mit flüssigem Stickstoff behandelt, die oberste Hautschicht löst sich, und die Warze fällt nach einiger Zeit durch die nachwachsende Haut ab.
Kauterisation: Die Warze wird mittels Elektrokoagulation (Ausglühen) entfernt; in lokaler Betäubung wird die Haut verschmort und die Viren werden abgetötet.
3. Immunmodulation
Hierbei handelt es sich um ein topisch (= lokal auf der Haut) applizierbares Medikament ( Creme). Es führt über eine Aktivierung des unspezifischen Immunsystems der Haut zu einer lokalen Entzündungsreaktion und somit zur Abheilung der Warzen.
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