Die COVID-Krise macht das Thema „Impfungen“ aktueller denn je. Doch wogegen sollten sich Frauen impfen lassen?
Weltweit wird an einer Impfung gegen COVID-19 geforscht. In erster Linie sei es wichtig, einen guten und sicheren Impfstoff mit wenig Nebenwirkungen zu entwickeln – und das brauche Zeit. Durch das Thema „Corona“ wird auch allgemein wieder mehr über Impfungen, wie etwa die Influenza-Impfung, gesprochen. Doch welche Impfungen sind für Frauen generell empfehlenswert? Ein Überblick:
ExpertInnen rufen schon seit langem dazu auf, sich im Herbst unbedingt einer Grippe- Impfung zu unterziehen. Die Influenzaimpfung ist für jeden sinnvoll, besonders ratsam ist sie jedoch für Risikogruppen (chronisch Kranke, Schwangere, Personen im Gesundheitsbereich) Abgesehen von der Influenza-Impfung gibt es einige weitere Basis-Impfungen, die Frauen ans Herz gelegt werden.
Dr. Johannes Seidel, Dr. Andreas Nather und das Team der Allgemeinmedizinerinnen von Woman & Health erscheinen regelmäßig in den führenden Zeitungen, Magazinen und TV Sendungen in Österreich.
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Wir gehen davon aus, dass in der Kindheit eine Grundimmunisierung gegen folgende Erkrankungen stattgefunden hat:
Folgende Impfungen werden jungen Frauen im gebärfähigen Alter
(ab dem 16. Lebensjahr) empfohlen:
Diphtherie: Bakterielle Infektion, die durch Husten/Niesen/Sprechen übertragen wird und zu Halsschmerzen und Fieber führen, sich auf den restlichen Körper ausbreiten und dort wichtige Organe schädigen kann. Impfung empfohlen: Alle 10 Jahre |
Tetanus: Bakterielle Infektion, die über verunreinigte Wunden erfolgt und qualvolle, langanhaltende Muskelkrämpfe verursachen und unbehandelt tödlich sein kann. Impfung empfohlen: Alle 10 Jahre. |
Pertussis: Keuchhusten. Impfung empfohlen: Alle 5-7 Jahre. |
Poliomyelitis: Kinderlähmung. Impfung empfohlen: Alle 10 Jahre. |
Humane Papillomaviren (HPV): So früh wie möglich, am besten zwischen dem 9. und 15. Lebensjahr vor dem ersten GV. Aber auch danach ist noch eine Wirksamkeit und Schutzwirkung zumindest bis zum 45. Lebensjahr bewiesen, anzuehmen ist sicher auch darüber hinaus. Der neue Impfstoff Gardasil 9 schützt vor den HPV Virus typen 6, 11, 16, 18, 31, 33, 45, 52, 58. Wahrscheinlich gibt es auch eine Kreuzimmunität gegen andere HPV Typen. Der Impfstoff wird bis zum vollendeten 15. Lebensjahr in zwei Teilimpfungen im Mindestabstand von sechs Monaten verabreicht. Bis zum 12. Lebensjahr ist der Impfstoff gratis, bis zum 15. Lebensjahr sind die Kosten reduziert. Ab einem Alter von 15 Jahren wird der Impfstoff in 3 Teilimpfungen verabreicht und die Kosten sind von der Patientin zu tragen. Mehr dazu auf dieser Seite. |
Meningokokken: Bis zum 18. Lebensjahr empfohlen. |
FSME: nach erfolgter Grundimmuniserung, wird zu beginn alle 5-7 Jahre eine Auffrischung angeraten, nach 2-3 Auffrischungen ist eine Titerbestimmung ratsam und eine Auffrischung nur mehr notwendig, wenn nicht mehr genügend Impftiter nachweisbar ist |
Masern-Mumps-Röteln: Nachholimpfungen lebenslang empfohlen. |
Varizellen: Bis zum 60. Lebensjahr möglich |
Im Sinne des „Prepare for Pregnancy“ sollen prinzipiell alle empfohlenen Impfungen bereits vor Beginn einer Schwangerschaft durchgeführt werden, unbedingt jene mit Lebendimpfstoffen wie gegen Masern, Mumps, Röteln und Varizellen. Lebendimpfstoffe sind in der Schwangerschaft kontraindiziert. Es macht Sinn vor einer geplanten Schwangerschaft seinen Impfstatus überprüfen zu lassen und gegebenenfalls aufzufrischen.
Totimpfstoffe erlaubt:
Generell können während der Schwangerschaft Impfungen mit Totimpfstoffen durchgeführt werden, jedoch ist ein Verschieben der Impfung in das 2. oder 3. Trimenon (ab der 12. SSW) als generelle Vorsichtsmaßnahme angezeigt, um theoretischen Bedenken zu entgegnen. Totimpfstoffe wie FSME, Influenza, Diphterie, Pertussis, Tetanus, Hepatitis A, B dürfen ohne Risiko für das ungeborene Kind in der Schwangerschaft verabreicht werden
Influenza und Schwangerschaft:
Influenza-Virusinfektionen können während der Schwangerschaft besonders schwer verlaufen (besonders im 2. und 3. Trimenon) und weisen v. a. bei Infektionen mit Influenza A/H1N1v ein 4–10-fach höheres Hospitalisierungsrisiko auf. Daher wird die gut verträgliche Impfung wegen der besonderen Gefährdung dieser Risikogruppe sowohl Schwangeren als auch Frauen mit Kinderwunsch vor (und ev. auch noch während) der Influenzasaison (Oktober–März) zum eigenen Schutz und auch zum Schutz des Neugeborenen empfohlen.
Weitere wichtige Schutzimpfungen vor und in der Schwangerschaft Hepatitis A und B:
Ein Impfschutz gegen Hepatitis A aber vor allem B ist in der Schwangerschaft von großem Vorteil und eine Immunisierung wird bei Kinderwunsch empfohlen. Auch in der Schwangerschaft ist eine Impfung möglich und für das ungeborene Kind nicht schädlich.
Impfschema bei Ungeimpften: Hepatitis A: 2 Einzeldosen im Abstand von 6 Monaten. Hepatitis B: 3 Einzeldosen 0-1-6 Monate, Hepatitis-A- und B-Kombinationsimpfung: 3 Einzeldosen 0-1-6 Monate
Pertussisimpfung:
Besonders die Pertussis-Impfung (Keuchhusten) wird in der Schwangerschaft zwischen der 27. und 36. Schwangerschaftswoche empfohlen – bevorzugt dann, wenn die letzte Impfung länger als 5 Jahre zurückliegt. Auch eine durchgemachte Keuchhusteninfektion führt nicht zu lebenslanger Immunität. Pertussis ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die zu schweren Krankheitsfolgen für Mutter und Kind führen kann. Durch eine Impfung in der Schwangerschaft wird auch das Neugeborene geschützt. (Nestschutz)
In der Menopause wird Frauen empfohlen, sich gegen folgende Krankheiten impfen zu lassen:
Bei Woman & Health können Sie einen Impfpass-Check durchführen lassen um festzustellen, ob Sie noch genügend Antikörper im Blut haben und nötige Impfungen vornehmen lassen. Unsere ExpertInnen stehen Ihnen außerdem allgemein beratend zum Thema Impfungen (auch vor & während der Schwangerschaft sowie vor & während der Menopause) zur Seite.
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